http://www.pferdealtersweiden.blogspot.com/
Pferde richtig halten, heisst insbesondere die Bedürfnisse des Pferdes bestmöglich zufriedenzustellen. Dies bedeutet hauptsächlich eine volle Erreichung der ausbalancierten Gesamtheit aller Erfordernisse und ebenso jeden einzelnen Punktes für sich.
- Pferde sind Bewegungstiere und brauchen genügend Auslauf
- Pferde sind soziale Tiere und als solche gruppenbezogen
- Pferde brauchen gutes Futter und frisches Wasser
- Pferde brauchen Pflege
- Pferde brauchen Ruhe, Schlaf und Witterungsschutz
- Pferde brauchen Luft und Licht
Das heisst für die Pferdefarm Les Rouges Champs als Pensionsbetrieb mit Spezialisierung auf die Altersweide die Erfüllung bzw. bestmögliche Kombination aller Faktoren. Somit wird eine tiergerechte und gleichzeitig naturnahe Haltung ermöglicht. Insbesondere ist dies auch eine klare Verpflichtung für Ihr Pferd und Sie als Eigentümer. Konkret ist dies:
"Eine naturnahe offene Weidehaltung in Gruppen von 3-12 Pferden mit möglichst viel offenem grosszügigem Platz, der nötigen Ruhe und des nötigen Schutzes sowie einer dem Pferd angepassten Infrastruktur (Wasser, Futter, natürliche und zusätzlich gebaute Unterstände etc.) gepaart mit einer angepassten Betreuung."
Mit andern Worten keine Einzelhaltung, keine Gruppen-Stallhaltung oder keine anonyme Herdenhaltung, insbesondere für ein nicht mehr gerittenes Alterspferd. Mit andern Worten: Das Pferd steht im Mittelpunkt aller Aktivitäten!
Gleich hier unter Kommentare finden Sie weiterführende Infos oder unter dem weiterführenden Blog:
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7 Kommentare:
...dies geschieht am besten durch einen Veterinär und den Betreuer vor Ort, so dass im NOTFALL (z.B. Unfall aus Altersschwäche: Knochenbruch) diese Unterstützung sofort und weise geschieht und trotzdem klar (z.B.im Dreieck Tierarzt-Eigentümer-Betreuer) entschieden werden kann --- bei KRANKHEIT gilt es ebenso individuell zu entscheiden, das Pferd geht in der Regel ebenfalls in eine geschützte grosse Boxe und eine Euthanisierung des Pferdes sollte nur dann stattfinden, wenn 1. alle vernünftigen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, 2. die Perspektiven negativ sind und/oder 3. der Eigentümer nach gründlicher Reflexion und Feedback selber in Ruhe entschieden hat
...dies alles muss bei einer Altersweide unbedingt gewährleistet sein, damit auch dieser traurige aber wichtige Teil für das Pferd und seinen Eigentümber/Besitzer gerecht abläuft (z.B. sicher schmerz- und stressfrei)
...diese Verantwortung kann aber sollte nicht delegiert werden !
ALLG. GEDANKEN ZUR ALTERSWEIDE / GNADENHOF / RETRAITE :
Was sind die wichtigsten Ueberlegungen, um diesen Schritt und die weitere Lebensdauer, erfolgreich zu bewältigen?
Welche Kriterien gilt es, an einen guten Weideplatz für diese spezielle Lebenssituation zu stellen? Was ist anders?
Eines ist sicher: Am Schluss muss dieser Wechsel und der Entscheid für längere Zeit ein Erfolg sein, ansonsten das Ziel verfehlt ist.
Obwohl eigentlich nicht alt, wird ein Pferd über 10-12 Jahren manchmal schon als älter bezeichnet. Pferde leben aber selbstverständlich viel länger. Im Gegensatz zum Menschen spricht man nicht von einem fixen Beginn des Rentenalters, denn ein Pferd kann schon bei grosser Sportbelastung unter 15 sehr alt sein. Oder es kann auch noch mit über 20 auf dem Bauernhof regelmässig in die Arbeit integriert sein. - Wenn das Pferd älter wird, kann und wird seine Kondition früher oder später abnehmen. Denn ohne regelmässiges Trainieren und Reiten oder ohne artgerechte -vielfach isolierte- Haltung verliert ein Pferd sehr schnell an Muskel- und Spannkraft sowie vor allem an Lebensfreude.
Ein Pferd von über 15 Jahren muss besonders vorsichtig und regelmässig von einem Profi betreut werden. So sind -um ein offensichtliches Beispiel zu nennen- die Zähne regelmässig zu überprüfen, da einzelne wegbrechen können und somit das Ess- und Verdauungsverhalten des Pferdes im Extremfall innert Tagen sehr schnell massiv negativ beinflusst werden kann. Weitere offensichtliche Bereiche sind die Hufe, Gelenke und nicht zuletzt die psychische Verfassung bzw. Lebensfreude des Pferdes. Letzteres vielfach bedingt durch eine Aenderung der Beanspruchung (z.B. ein Pferd wird plötzlich nicht mehr geritten).
Wenn das Pferd älter wird, dann braucht es auch ein altersgerechtes Klima. Obwohl sich Pferde bei massiv niedrigen Temperaturen als Menschen wohlfühlen, sollte das Klima im Winter nicht zu kalt und im Sommer nicht zu heiss sein, denn das ältere Pferd kann seine Temperatur nicht mehr so schnell wie ein Jungpferd anpassen. Ebenso gilt es zu beachten, dass Lärm ein sensitives Flucht-Tier wie das Pferd besonders negativ beeinflusst. Weiter ist eine unbelastete, möglichst feinstaubfreie Sauerstoffaufnahme für die Funktion und Wirksamkeit der Atmung wichtig. Schlechte Stalluft oder eine Weide in belasteten Gebieten ist sehr problematisch.
Das gleiche gilt für die wichtigste Nährstoffaufnahme überhaupt, nämlich möglichst reines, unbehandeltes d.h. naturbelassenes Wasser. Selbstverständlich benötigt ein Alterspferd auch regelmässige Impfungen, Entwurmungen und allenfalls Unterstützung durch einen qualifzierten Veterinär wann immer nötig.
Dem Pferd eine Altersweide zu gönnen, heisst weit mehr als nur ein kleines Stück Land bei einem Stall oder einen Aussenpadock zur Verfügung zu stellen. In dieser Lebensphase ist viel Platz und damit viel Bewegunsfreiheit eine absolute Mindestanforderung. Als Grundregel kann man mit zirka drei ausgewachsenen Pferden auf zwei Hektaren (20'000 m2) rechnen. Damit ist im mittleren Europa eine vielfältige, abwechnungsreiche Nahrungsquelle und ein natürlicher Kreislauf sichergestellt. Vor allem aber hat jedes einzelne Pferd genügend grosse Fluchtmöglichkeiten. Dadurch sinkt auch das Risiko von Verletzungen massiv.
Eine naturnahme, möglichst freie und stressarme Umgebung ist die beste Voraussetzung, um die Lebensqualit^ät des Pferdes positiv zu beeinflussen.
Falls Sie sich entscheiden, ein Pferd "in die Rente zu schicken" oder ihm einfach "eine Auszeit" zu gönnen, dann sind diese und weitere Voraussetzungen wichtig. Entscheidend ist, dass das Pferd nicht alleine in einer Pferdeboxe oder alleine auf der Weide lebt. Hier vereinsamt das Pferd sehr schnell und wird weder richtig physisch noch psychisch beansprucht.
Genau das Gegenteil und leider ebensoschlecht sind Grossgruppen. Auch diese sind für ein altes Pferd zu vermeiden, da dies zu viel Stress und Kraft bedeutet. Dies insbesondere wegen der laufenden Anpassung in der Grossgruppe. Ein neu hinzukommendes Pferd in einer solchen Gruppe reicht, um die ganze Dynamik durcheinanderzubringen oder die Futteraufnahme und Ruhe zu stören oder die Verletzungsgefahr massiv zu erhöhen. Eine Integration eines einzelnen Pferdes, das nicht gewohnt war, in offenen Grossgruppen zu leben, ist fast immer sehr schwiering.
Einfach zu verstehen ist auch, dass Zweier-Gruppen nicht eine länger andauernde Lösung sein darf, denn durch das Ableben eines Pferdes entsteht für das ueberlebende Einzelpferd eine schwierige Situation. Es ist entscheidend, dass ein Alterspferd sich mit gleichen Artgenossen abgeben kann und von der Gesellschaft der andern profitiert.
Ideal sind mittlere Gruppen von drei oder mehr Pferden. Die wirklich ideale Gruppenzusammenstellung (3, 5, 7, 9 etc.) für ältere Pferde ist jedoch letztendlich sehr individuell und muss auf das bzw. die Pferde und deren Situation und Lebensphase abgestimmt sein. Ein Pferd, das immer in einer Einzelboxe im Stall gelebt hat, muss sich zuerst an die neue Situation und Umgebung gewöhnen, sei es vorerst durch einige Stunden pro Tag auf der offenen Weide in der Gruppe. Auch hier ist die Gruppenzusammenstellung zusätzlich von der Grösse der Weiden abhängig und den damit zusammenhängenden Bewegungs- und Fluchtmöglichkeiten.
Für das Pferd in diesem Lebensabschnitt ist Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme auf jedes einzelne Pferd und "Compagnionship" in einer richtig zusammengestellten Gruppe von Pferden wichtiger als je zuvor !
Wenn sie sich für eine Pferdeweide entscheiden (genannt "Altersweide" in der Schweiz, "Gnadenhof" in Deutschland oder "la retraite" in Frankreich), dann entscheiden Sie sich als Pferdeliebhaber für einen edlen Weg, der nicht für alle Personen selbstversändlich ist. Erst recht haben Sie Anspruch, dass dieser Schritt gut geplant und durchgeführt wird, dass Ihr Pferd täglich kontrolliert und im Winter täglich regelm^ässig gefüttert wird, die nötige Infrastruktur mit natürlichen und künstlichen Unterständen vorhanden ist und zusätzlich jederzeit ein Unterstand in einer Einzelboxe (z.B. bei Krankheit, Unfall oder Rekonvaleszenz) möglich wäre.
Das Gnadenbrot muss auch wirklich ein "gutes Brot" sein und kein "Stress-", "Hunger-" oder "Zufalls-"Brot weder fürs Pferd noch für seinen Besitzer! - Bei den genannten Eckpunkten wie Betreuung, Klima, Nahrung, Natur und genügend Platz sollten Sie keine Kompromisse eingehen.
In general, the first year of a horse’s life is equal to 10 human years. Following this, each horse year is equal to two human years. Thus an eight to 10 year old horse is like a 30- year-old person; a 20-year-old horse is like a 50-year-old person, and a 30-year-old horse is like a 70-year-old person.
Was bedeutet "Artgerechte Pferdehaltung"?
Was macht eigentlich artgerechte Pferdehaltung aus?
Was unterscheidet einen guten Laufstall von einem schlechten?
Wie werden die Eigenschaften der Pferde am besten berücksichtigt und die daraus entstehenden Bedürfnisse befriedigt?
Die 6 Grundbedürfnisse eines Pferdes:
Bewegung:
Reiten alleine reicht in der Regel nicht aus. In der Natur bewegt sich das Pferd täglich ca. 16 Stunden vorwiegend im ruhigen Schritt und legt dabei bis zu 30 km zurück.
Ernährung:
Pferde haben immer Appetit. Der kleine Magen der Pferde macht eine möglichst häufige Futteraufnahme in kleinen Portionen notwendig. Lange Freßzeiten sorgen für Beschäftigung und befriedigen das Kaubedürfnis. Dabei sollte das Pferd in seiner natürlichen Freßhaltung mit Kopf am Boden das Futter aufnehmen können.
Gesellschaft:
Pferde brauchen Freunde. In freier Wildbahn leben die Tiere in differenziert zusammengesetzten Familiengruppen und schließen außerdem Freundschaften. Nur durch den Kontakt zu seinen Artgenossen bleibt das Pferd seelisch stabil, was der Gesundheit sehr dient.
Unterhaltung:
Pferde gucken kein Fernsehen. Sie schauen aber gerne, zur Kontrolle des Umfeldes, in die Ferne und schärfen somit ihre hochempfindlichen Sinne. Diese müssen auch besonders aktiv sein, schützen sie doch das Pferd, als unbewaffnetes Fluchttier, vor drohender Gefahr. Ständige Wachsamkeit ist also angesagt.
Stall-Klima und Licht:
Pferde sind keine Tiere, die in der Natur in dunklen Höhlen wohnen. Sie kommen aus der baumlosen Steppe, wo sich ständig Wind und Wetter abwechseln und so den gesamten Organismus des Pferdes trainiert haben. Dabei trägt das Sonnenlicht zu einem gesunden Stoffwechsel bei und steuert auch seinen Biorhythmus. Extreme Klimaschwankungen und Temperaturstürze von 30 - 40 Grad pro Tag können sie daher gut verkraften.
Luft:
Pferde möchten am liebsten immer in Luft-Kurorten leben, denn das hochleistungsfähige Atemorgan, die Pferdelunge, verträgt nur absolut staub- und bakterienfreie Luft.
Quelle: LAG Deutschland (Artgerechte Pferdehaltung)
Ratio für eine optimale EXTENSIVE, d.h. auch freie Pferdehaltung in Mitteleuropa in Gruppenhaltung (Gruppe 3-11 Pferde):
3-4 Pferde auf 20'000 m2 (2 ha) je nach Qualität des Landes
Ratio für eine optimale Pferdehaltung in Südeuropa (wenig natürliches Gras) oder bei Herdenhaltung:
2 oder mehr ha (Hektaren) pro Pferd
PS: Boxenhaltung -mit oder ohne Auslauf- ist eine INTENSIVE Haltung eines Pferdes und ist damit pflege-intensiv plus benötigt eine tägliche Beschäftigung mit dem Pferd (wird für Alterspferde NICHT empfohlen)
Recognizing the signs of aging in horses
Vision: A bluish cast to your aging horse's eyes is a normal feature of aging and usually does not cause visual impairment. However, a milky white appearance may mean your horse has cataracts, which can lead to blindness. Your veterinarian will be able to tell you if your horse has cataracts and how best to deal with them.
Hearing: Losing the ability to hear clearly is common among older horses. If your aging horse stops responding in the normal way to your voice, it is likely that he or she may not be hearing as well.
Changes in eating habits: Older horses are more likely to develop tooth and gum disease. This can often be painful, causing a loss of desire to eat. Waning activity levels will also cause a reduction in appetite.
Weight gain: As with humans, a horse’s metabolism slows down with advancing age. This may cause weight gain. Giving your horse a high quality age-appropriate feed will help keep his weight under control.
Weight loss: Sudden weight loss or continual weight loss is reason for concern and should be checked out with your veterinarian. Losing weight is often a sign of an internal problem that needs to be addressed promptly.
Lethargy: As a horse grows older, you will likely see a decline in the amount of energy he expends. Older horses tire faster. This is not usually a cause for concern unless the tiredness is accompanied by other symptoms.
Stiffness: Just as aging humans become less flexible, so do aging horses. Stiffness in the leg, hip and shoulder joints is common. This may be normal “wear and tear,” or it could be a sign of arthritis. Your veterinarian will be able to provide a professional opinion and appropriate treatment.
Quelle: Horse Journal, USA - 2008
Pferde richtig halten heisst u.a.:
Pferde sind Bewegungstiere
Pferde brauchen Auslauf
Pferde sind soziale Tiere
Pferde in der Gruppe
Pferde brauchen Futter und Wasser
Pferde brauchen Pflege
Pferde brauchen Schlaf und Ruhe
Pferde brauchen Witterungsschutz
Pferde brauchen Luft und Licht
Quelle: BVET, Tiererichtighalten
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